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Gesund oder ungesund?

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Der „trockene Januar“ ist für viele Menschen ein attraktives Konzept: Laut einem Bericht von CivicScience,[1] einer Plattform für Verbraucheranalysen, gaben kurz vor dem Jahresbeginn 2023 41 % der befragten Erwachsenen an, im ersten Monat des neuen Jahres auf Alkohol verzichten zu wollen. Allerdings ergab die Nachuntersuchung, dass nur 16 % der Menschen es tatsächlich geschafft haben, den ganzen Monat ohne Alkohol auszukommen[2].

Ist es gesund, auf Alkohol zu verzichten – für einen Monat oder für immer? Oder ist es – sowohl aus einem sozialen als auch gesundheitlichen Blickwinkel betrachtet – von Vorteil, eine moderate Menge Alkohol zu sich zu nehmen? Sehen wir uns im Folgenden die Vor- und Nachteile an.

Für den Alkoholgenuss spricht das Gefühl sozialer Verbundenheit, das man empfindet, wenn man auf den Geburtstag eines Freundes anstößt oder einen großen Erfolg mit einem Glas Sekt feiert. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass ein moderater oder gelegentlicher Alkoholkonsum gut für das Herz sein kann. Laut der Harvards T.H. Chan School of Public Health[3] „scheint ein mäßiger Alkoholkonsum gut für Herz und Kreislauf zu sein. In den meisten Ländern ist ein übermäßiger Alkoholkonsum eine der Hauptursachen für vermeidbare Todesfälle.“ Die Mayo Clinic behauptet überdies,[4] dass „ein mäßiger Alkoholkonsum möglicherweise einen gesundheitlichen Nutzen hat, jedoch nicht risikofrei ist.“ Beachten Sie, wie sie ihre Vermutungen mit „könnte sein“ und „möglich“ absichern.

Negative Auswirkungen von Alkohol

Was sind also die Risiken?  Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)[5] gibt es anscheinend keine Studien, die belegen, dass ein mäßiger Alkoholkonsum das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen senken kann. Dagegen soll das Krebsrisiko, das mit dem Trinken jeder Menge Alkohol verbunden ist, erheblich sein. Die Weltgesundheitsorganisation behauptet, Alkohol könne mindestens sieben Krebsarten verursachen wie etwa Darmkrebs und Brustkrebs bei Frauen. Je höher der Alkoholkonsum, desto höher sei angeblich das Risiko, an Krebs zu erkranken.  Zudem soll es Daten geben, die darauf hindeuten, dass die Hälfte aller alkoholbedingten Krebserkrankungen in der Europäischen Region der WHO durch einen „leichten“ bis „mäßigen“ Alkoholkonsum verursacht werden.  Was könnte darauf hindeuten, dass Alkohol das Krebsrisiko steigert? Bei der Verstoffwechselung wird Alkohol in einen giftigen Zwischenstoff namens Acetaldehyd umgewandelt, der bereits in geringen Mengen als krebserregend gilt.

Krebs ist nicht das einzige alkoholbedingte Gesundheitsrisiko – bei weitem nicht. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention[6], soll ein übermäßiger Alkoholkonsum zwischen 2015 und 2019 in Amerika zu mehr als 140.000 Todesfällen pro Jahr sowie einem potenziellen kumulierten Lebensverlust von 3,6 Millionen Jahren geführt haben, wobei sich die Lebenserwartung derjenigen Personen, die gestorben sind, um durchschnittlich 26 Jahre verkürzt habe.

Zu den kurzfristigen Risiken[7] des Alkoholkonsums können Verletzungen aufgrund von Unfällen und Stürzen sowie Alkoholvergiftungen zählen. Zu den langfristigen potenziellen Risiken zählen Bluthochdruck, Schlaganfälle, Lebererkrankungen, Verdauungsprobleme, Immunschwäche, Kognitionsprobleme, Demenz, Depressionen, Angstzustände, Alkoholsucht und Beziehungsprobleme – sowohl privat als auch am Arbeitsplatz.

Was zu beachten ist

Wenn Sie im Allgemeinen gesund sind (keine Herzkrankheit, Krebs, Autoimmunerkrankungen oder emotionale Belastung) und gerne Alkohol zu sich nehmen, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Tauschen Sie alkoholische Getränke gelegentlich gegen alkoholfreie aus – achten Sie jedoch darauf, dass sie keinen zugesetzten Zucker enthalten.
  • Üben Sie achtsames Trinken[8]: Setzen Sie sich eine Grenze für die Anzahl der alkoholischen Getränke, die Sie zu sich nehmen möchten (maximal zwei pro Tag und nicht täglich), und trinken Sie zwischen den alkoholischen Getränken Selters oder Wasser. Nehmen Sie zwischen den alkoholischen Getränken Nahrung zu sich.
  • Wählen Sie am besten Bio-Weine, die frei von Pestiziden sind, und vermeiden Sie zuckerhaltige Rumsorten, Whiskys und Bourbons.
  • Nehmen Sie mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen keine alkoholischen Getränke mehr zu sich,[9] damit Ihr Körper die Möglichkeit hat, den Alkohol zu verstoffwechseln, bevor Sie schlafen gehen. Laut der Sleep Foundation kann Alkohol im Körper eine etwaig vorhandene Schlafapnoe verschlimmern, den REM-Schlaf stören und dazu führen, dass man aufwacht und nicht mehr einschlafen kann.[10]
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Ernährung – einschließlich Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln – die Gesundheit von Leber und Darm sowie ein starkes Immunsystem fördert. Dazu zählen Lebensmittel mit einem hohen Anteil an B-Vitaminen[11] wie etwa Lachs, Blattgemüse und Hülsenfrüchte,[12] Vitamin C (Zitrusfrüchte) und Vitamin E[13] (in Mandeln, Rübengrün und Erdnüssen). Zu den Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung der Leber zählen Mariendistel[14]Alpha-Liponsäure[15] und NAC[16], das auch als N-Acetylcystein bezeichnet wird.  Tipp: Obwohl die letzten beiden Stoffe in Brokkoli, Spinat, Rosenkohl, Truthahn, Huhn und Fisch enthalten sind, ist es schwierig, dem Körper allein über die Nahrung genug davon zuzuführen.  Denken Sie auch an eine tägliche Einnahme von Probiotika, um den negativen Auswirkungen von Alkohol auf Ihr Mikrobiom entgegenzuwirken.[17]

Quellenangaben:

  1. https://www.today.com/health/dry-january-what-it-what-are-benefits-women-t146331
  2. https://www.today.com/health/dry-january-what-it-what-are-benefits-women-t146331
  3. https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/healthy-drinks/drinks-to-consume-in-moderation/alcohol-full-story/
  4. https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/nutrition-and-healthy-eating/in-depth/alcohol/art-20044551
  5. https://www.who.int/europe/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health#:~:text=The%20risks%20and%20harms%20associated,that%20does%20not%20affect%20health
  6.  https://www.cdc.gov/alcohol/fact-sheets/alcohol-use.htm
  7. https://www.cdc.gov/alcohol/fact-sheets/alcohol-use.htm
  8. https://www.nyc.gov/site/doh/health/health-topics/alcohol-and-drug-use-alcohol-and-health.page
  9. https://www.alcoholrehabguide.org/alcohol/how-long-alcohol-stay-system/#:~:text=It%20takes%20time%20for%20alcohol,drug%20test%20is%20being%20used.
  10. https://www.sleepfoundation.org/nutrition/alcohol-and-sleep
  11. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17131909/
  12. https:/www/.healthline.com/nutrition/vitamin-b-foods#TOC_TITLE_HDR_9
  13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6064813/
  14. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK541075/
  15. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3929137/
  16. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2213434423000154
  17. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8303153/

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