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Wie Gewürze Entzündungen hemmen und die Gesundheit fördern

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Ursprünglich veröffentlicht im April 2018 / Überarbeitet im Mai 2023

Gewürze verleihen unserem Essen und unserem Leben das gewisse Etwas. Einige Gewürze haben eine starke entzündungshemmende Wirkung.

Dieser Artikel widmet sich fünf Superstar-Gewürzen: Cayennepfeffer, Zimt, Kreuzkümmel, Ingwer und Kurkuma. Diese Gewürze zeichnen sich durch ihre kulinarische Verwendung und ihren gesundheitlichen Nutzen aus, insbesondere bei der Unterstützung der Reaktion des Körpers auf Entzündungen. 

Kräuter versus Gewürze

Bevor wir uns mit den Vorteilen von Gewürzen befassen, sollten wir zunächst definieren, wie sich Gewürze von Kräutern unterscheiden. Technisch gesehen sind Kräuter Pflanzen, die keinen verholzten Stamm haben. Wenn eine Pflanze einen verholzten Stamm hat, wird sie als Strauch, Busch oder Baum bezeichnet. Der Begriff „Kräuter“ wird auch verwendet, um Pflanzen oder Pflanzenteile zu beschreiben, die für medizinische Zwecke verwendet werden. Gewürze wiederum sind technisch gesehen pflanzliche Produkte mit aromatischen Eigenschaften, die zum Würzen oder Aromatisieren von Lebensmitteln verwendet werden. 

Kräuter, die in der Küche verwendet werden, bestehen in der Regel aus Blättern und Stängeln. Auf diese Weise lassen sich Kräuter leicht von Gewürzen unterscheiden, da die meisten Gewürze aus Wurzeln oder Rhizomen gewonnen werden.

Was sind Entzündungen?

Eine Entzündung ist die Reaktion des Körpers auf eine Verletzung oder Infektion. 

Die meisten Menschen sind mit den Anzeichen und Symptomen einer akuten Entzündung vertraut. Rötungen, Hitze, Schmerzen und Schwellungen treten auf, wenn man sich in den Finger schneidet, das Knie aufschürft, eine Halsentzündung hat oder eine Arthritis aufflammt. 

Bei einer akuten Entzündung schickt der Körper weiße Blutkörperchen zum Ort der Verletzung oder Infektion. Dieser Prozess soll den Heilungsprozess einleiten, führt aber auch zu Entzündungen und Gewebeschäden. 

Bei einer chronischen Entzündung ist die Intensität des Entzündungsprozesses geringer als bei einer akuten Entzündung, er ist jedoch anhaltend. Chronische Entzündungen, auch bekannt als stille Entzündungen, sind eine schwelende Art von Entzündungen, die vielen chronischen Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, Diabetes und Alzheimer zugrunde liegen. 

Die Hemmung von Entzündungen im gesamten Körper durch die Ernährung ist für die Förderung der Gesundheit und die Verringerung des Risikos chronischer Erkrankungen von wesentlicher Bedeutung. Die Einbeziehung dieser fünf Superstar-Gewürze kann in dieser Hinsicht viel bewirken.

Nutzen von Cayennepfeffer

Cayennepfeffer wird aus den Früchten von Capsicum annuum/longum, einer strauchartigen tropischen Pflanze, gewonnen. Die Schärfe des Cayennepfeffers variiert von mild, wie Paprikapulver, bis sehr scharf. Ausschlaggebend ist der Gehalt an Capsaicin. Je höher der Capsaicin-Gehalt, desto schärfer. Cayennepfeffer ist der Hauptbestandteil von Chilipulver.

Cayennepfeffer hat viele gesundheitliche Vorzüge. Capsaicinhaltige Cremes und Gele sind von der US-Verbraucherbehörde FDA zur Linderung von Arthritis, der Schmerzen bei den Nachwirkungen von Gürtelrose (postherpetische Neuralgie) und diabetischer Neuropathie zugelassen.2 

Cayennepfeffer regt die Verdauung an und fördert sie, wirkt sich positiv auf Herz und Blutgefäße aus, fördert den Stoffwechsel und die Fettverbrennung zur Energiegewinnung und hilft bei der Blutzuckerkontrolle. 

In Bezug auf Entzündungen ist die entzündungshemmende Wirkung von Cayennepfeffer am deutlichsten beim Schutz vor stillen Entzündungen, die mit Herzerkrankungen, Fettleibigkeit und schlechter Blutzuckerkontrolle einhergehen.

Cayennepfeffer ist als ganzer frischer, ganzer getrockneter, zerkleinerter getrockneter oder gemahlener Pfeffer erhältlich. Paprikapulver ist getrocknet und gemahlen erhältlich. Wie bei anderen getrockneten Gewürzen sollten Sie nach Möglichkeit getrockneten Cayennepfeffer aus biologischem Anbau wählen, da die Wahrscheinlichkeit, dass er bestrahlt wurde, wesentlich geringer ist. 

Gesundheitlicher Nutzen von Zimt

Zimt wird aus der inneren Rinde von immergrünen Bäumen gewonnen, die in Südwestindien und Asien beheimatet sind. Zimt ist eines der ältesten bekannten Gewürze und wird seit langem sowohl in östlichen als auch in westlichen Kulturen als Medizin verwendet. 

Die beliebteste moderne Anwendung von Zimt ist die Unterstützung der Blutzuckerkontrolle, was in mehreren klinischen Doppelblindstudien bestätigt wurde. Diese wertvollen Inhaltsstoffe überstehen den Verdauungsprozess und hemmen nachweislich jene Entzündungsvorgänge, die einen Verlust der Integrität der Darmbarriere und damit einen „Leaky Gut“ zur Folge haben können. Zimtpolyphenole verringern die Aktivität des Transkriptionsfaktors NF-κB. NF-κB ist ein Proteinkomplex, der eine Botschaft an den Zellkern sendet, um die Produktion von Entzündungsstoffen zu fördern. Die Blockierung der NF-κB-Aktivität ist von großer Bedeutung für die Verringerung allgemeiner Entzündungsvorgänge.

Zimt hat einen von Natur aus süßen Geschmack und ist die perfekte Wahl für Joghurt, Vollkorntoast oder Müsli. Er passt gut zu kräftigen Aromen und ist eine schöne Ergänzung zu Suppen oder Chili. Mit ein wenig Zimt lässt sich auch ein Milchkaffee hervorragend verfeinern.

Rezept für Kokos-Zimt-Latte

Zutaten:

Anleitung:

  1. Alle Zutaten vermischen.
  2. Mit einem Stabmixer pürieren, bis die Konsistenz leicht schaumig ist, und sofort genießen. 

Ergibt 1 Portion.

Für zusätzlichen Zimtgeschmack und gesundheitliche Vorteile können Sie dem Kaffeepulver beim Aufbrühen eine Prise Zimt hinzufügen.

Gesundheitlicher Nutzen von Kreuzkümmel

Kreuzkümmel ist ein Gewürz, das aus der Pflanze Cuminum cyminum stammt, und wird häufig in vielen Gewürzmischungen wie Chili- und Currypulver verwendet. Es verleiht einen warmen Geschmack und eignet sich gut für Suppen, Eintöpfe und Currys. Kreuzkümmel ist in Lateinamerika, Afrika und Asien sehr beliebt. Kreuzkümmel steckt außerdem voller Antioxidantien und hat eine stark entzündungshemmende Wirkung. 

Wie andere Bestandteile von Chili- und Currypulver hat Kreuzkümmel nachweislich eine gewichtsreduzierende Wirkung, einen positiven Effekt bei der Blutzuckerkontrolle und wirkt sich förderlich auf die Herzgesundheit aus.

Kreuzkümmel lässt sich einfach zum Verfeinern täglicher Mahlzeiten verwenden. Geben Sie rote Bohnen oder Kidneybohnen zu einem Salat und bestreuen Sie ihn mit einer Prise Kreuzkümmel. Auch Rührei lässt sich gut mit Kreuzkümmel würzen und mit Bio-Salsa servieren. Probieren Sie dieses Rezept für Chili mit Quinoa und schwarzen Bohnen aus, um ein einfaches, schmackhaftes Gericht mit Kreuzkümmel zu erhalten.

Rezept für würziges Quinoa- und Schwarze-Bohnen-Chili

Zutaten:

Anleitung:

  1. Alle Zutaten mit Ausnahme des Cayennepfeffers und des Wassers in einem mittelgroßen Topf auf dem Herd bei mittlerer bis hoher Hitze vermengen, bis sie gut erhitzt sind. Nach Belieben Cayennepfeffer zugeben.
  2. Langsam Wasser hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist; manche bevorzugen ein dünnflüssiges Chili, andere eine dickflüssigeres. 
  3. 15 Minuten köcheln lassen, damit sich die Aromen verbinden. 

Ergibt 4 Portionen.

Gesundheitlicher Nutzen von Ingwer

Ingwer (Zingiber officinale) ist eine mehrjährige Staude mit dicken knollenartigen Rhizomen (unterirdische Stämme und Wurzeln). Sie stammt ursprünglich aus Südasien und wird heute in ganz Asien und in den Tropen (z. B. in Indien, Jamaika, Haiti und Nigeria) angebaut. 

Früher wurde Ingwer zur Unterstützung des Magen-Darm-Trakts verwendet. Ingwer gilt als hervorragendes Karminativum (ein Stoff, der die Ausscheidung von Darmgasen fördert) und Darmspasmolytikum (ein Stoff, der den Darmtrakt entspannt und beruhigt).

Ingwer hat zudem eine stark entzündungshemmende Wirkung. Diese Wirkungen haben in über 100 klinischen Studien zu positiven Ergebnissen geführt. Insbesondere Ingwer hat eine stark entzündungshemmende Wirkung, die Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden lindern kann. Zusätzlich zu diesen Vorteilen bei akuten Entzündungen hat Ingwer entzündungshemmende Wirkungen gezeigt, die bei chronischen Entzündungen von Bedeutung sind, insbesondere bei den zugrunde liegenden Mechanismen, die sich negativ auf die Herz-Kreislauf- und Stoffwechselgesundheit auswirken.

Gesundheitlicher Nuten von Kurkuma

Kurkuma (Curcuma longa) gehört zur Familie der Ingwergewächse und wird in Indien, China, Indonesien und anderen tropischen Ländern intensiv angebaut. Wie beim Ingwer ist das Rhizom (Wurzel) der Teil, der verwendet wird. Kurkuma ist der Hauptbestandteil von Currypulver und wird auch in Senfzubereitungen als Farbstoff eingesetzt. Es wird in einer Vielzahl von Lebensmitteln sowohl wegen seiner Farbe als auch wegen seines Geschmacks geschätzt.

Curcumin, der gelbe Farbstoff in Kurkuma, war in den letzten 20 Jahren Gegenstand von über 8.000 veröffentlichten wissenschaftlichen Studien. Die meisten dieser Studien konzentrierten sich auf seine entzündungshemmende Wirkung in experimentellen Modellen. Curcumin hilft nicht nur bei der Verbesserung der Gelenkfunktion und -schmerzen, sondern hat auch eine allgemeine entzündungshemmende Wirkung. Es ist besonders wirksam bei der Hemmung der Oxidation von LDL-Cholesterin und damit verbundener Schädigung der Arterien. 

Curcumin ist auch hilfreich bei der Bekämpfung von Entzündungen und der Alterung des Gehirns. Die Forscher begannen, diesen Effekt zu untersuchen, nachdem sie festgestellt hatten, dass ältere Menschen (im Alter von 70–79 Jahren) in ländlichen Gebieten Indiens, die große Mengen an Kurkuma verzehren, nachweislich die weltweit niedrigste Rate an altersbedingtem Gedächtnisverlust und Alzheimer-Krankheit aufweisen: 4,4 Mal niedriger als die der Amerikaner.

Rezept für Kurkuma-Smoothie

Zutaten:

  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL Kokosöl
  • ½ Tasse gefrorene Himbeeren
  • ½ reife Banane
  • 1 Tasse Kokosmilch
  • Stevia oder ein anderes Süßungsmittel mit niedrigem glykämischen Index nach Geschmack

Anleitung:

  1. Alle Zutaten in den Mixer geben. 30 Sekunden lang mixen. 

Ergibt 1 Portion.

Quellenangaben:

  1. Bal S, Sharangi AB, Upadhyay TK, et al. Biomedical and Antioxidant Potentialities in Chilli: Perspectives and Way Forward. Molecules. 2022 Sep 27;27(19):6380.
  2. Shang C, Lin H, Fang X, et al. Beneficial effects of cinnamon and its extracts in the management of cardiovascular diseases and diabetes. Food Funct. 2021 Dec 13;12(24):12194-12220. 
  3. Pagliari S, Forcella M, Lonati E, et al. Antioxidant and Anti-Inflammatory Effect of Cinnamon (Cinnamomum verum J. Presl) Bark Extract after In Vitro Digestion Simulation. Foods. 2023 Jan 18;12(3):452. 
  4. Singh N, Yadav SS, Kumar S, Narashiman B. A review on traditional uses, phytochemistry, pharmacology, and clinical research of dietary spice Cuminum cyminum L. Phytother Res. 2021 Sep;35(9):5007-5030. 
  5. Daniels CC, Isaacs Z, Finelli R, Leisegang K. The efficacy of Zingiber officinale on dyslipidaemia, blood pressure, and inflammation as cardiovascular risk factors: A systematic review. Clin Nutr ESPEN. 2022 Oct;51:72-82. Doi: 10.1016/j.clnesp.2022.08.031. Epub 2022 Sep 3. PMID: 36184251.
  6. Zhang X, Deng J, Tang Y, Guan X, Chen X, Fan J. Zingiberaceae plants/curcumin consumption and multiple health outcomes: An umbrella review of systematic reviews and meta-analyses of randomized controlled trials in humans. Phytother Res. 2022 Aug;36(8):3080-3101.
  7. Kunnumakkara AB, Hegde M, Parama D, et al. Role of Turmeric and Curcumin in Prevention and Treatment of Chronic Diseases: Lessons Learned from Clinical Trials. ACS Pharmacol Transl Sci. 2023 Mar 6;6(4):447-518.
  8. Berry A, Collacchi B, Masella R, et al. Curcuma Longa, the "Golden Spice" to Counteract Neuroinflammaging and Cognitive Decline-What Have We Learned and What Needs to Be Done. Nutrients. 2021 Apr 30;13(5):1519.

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