Die Kollagen-Connection
Ursprünglich veröffentlicht im April 2017 / Aktualisiert im August 2023
Was ist Kollagen?
Das Wort Kollagen leitet sich vom griechischen Wort für Klebstoff ab. Die Herleitung ist treffend, da Kollagen zusammen mit Hyaluronsäure (einem klebrigen Mucopolysaccharid) und Elastin die Grundmasse, d. h. den „intrazellulären Zement“ bildet, der den Körper buchstäblich zusammenhält. Als das am häufigsten im menschlichen Körper vorkommende Protein ist Kollagen zugleich der Hauptbestandteil verschiedener Gewebetypen wie Sehnen, Bändern, Knorpeln, Knochen und Blutgefäßen. Das größte Organ des Körpers, die Haut, besitzt eine stützende Schicht, die sogenannte Dermis. Diese ist ebenso reich an Kollagen. Kollagen ist der bei weitem am meisten im Körper vorkommende Stoff – es macht 30 % des gesamten Proteins des Körpers und bis zu 70 % des Proteins in Haut und Bindegewebe aus.
Kollagen, Alterung und Falten
Die Entstehung von Falten beruht auf dem Abbau von Kollagen in der Haut aufgrund von Alterung und den kumulativen Auswirkungen von Schäden durch Sonne, Wind und Verunreinigungen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Aktivität der Fibroblasten, jener Zellen, die für die Bildung von Kollagen und anderen Bindegewebsbestandteilen verantwortlich sind, stark ab. Die Stützstruktur der Haut geht allmählich verloren – die Folge ist faltige, hängende Haut.
Die Einnahme von Kollagenpeptid-Präparaten kann die Bausteine für die Produktion von Kollagen liefern. Kollagenpeptid-Präparate tragen nachweislich zur Erhaltung der Elastizität und Feuchtigkeit der Haut bei. Dies kann wiederum bewirken, dass die Anzeichen von Hautalterung minimiert und feine Linien geglättet werden, insbesondere bei einer Einnahme für eine Dauer von 6 Monaten.1-4 Kollagenpeptid-Präparate werden aus verschiedenen Quellen gewonnen, unter anderem aus der Haut, den Knochen und dem Bindegewebe von Kühen, Hühnern, Schweinen und Fischen. Im Vergleich zu Kollagen oder Gelatine sind Kollagenpeptide wasserlöslicher und liefern wertvolle Aminosäuren für Haut, Haare und Gelenke sowie Bindegewebe.
Bioverfügbare Kieselsäure
Einer der aufregendsten und am besten dokumentierten Ansätze zur Stimulierung der Fibroblasten, die Bildung von Kollagen zu steigern, ist die Verwendung einer hoch bioverfügbaren Form vonKieselsäure (cholinstabilisierte Orthokieselsäure oder ChOSA [BioSil®]). Zunächst konzentrierte sich die Forschung auf die Fähigkeit von ChOSA, den Hydroxyprolinspiegel zu erhöhen. Bei Hydroxyprolin handelt es sich um die wichtigste Aminosäure, die für die Produktion von Kollagen und Elastin benötigt wird. Klinische Studien mit ChOSA sollen beeindruckende Ergebnisse bei Frauen (im Alter von 40 bis 65 Jahren) erzielt haben, die Anzeichen von Sonnenschäden und vorzeitiger Hautalterung aufwiesen. Bei denjenigen Probandinnen, die täglich 10 mg ChOSA erhielten, wurde eine Verbesserung feiner Mimikfältchen um 30 %, eine um 55 % erhöhte Hautelastizität sowie eine signifikante Verringerung von Nagelbrüchen und Spliss beobachtet.5
Flavonoide bieten wichtige Unterstützung für Kollagen
Flavonoide sind eine Gruppe von Pflanzenpigmenten, die sich auf vielfältige Weise positiv auf eine gesunde Kollagenproduktion auswirken. Im Allgemeinen entfalten Flavonoide eine antioxidative Wirkung, die stärker und wirksamer gegen ein breiteres Spektrum von Oxidantien ist als die klassischen antioxidativen Nährstoffe wie Vitamin C und E, Beta-Carotin, Selen und Zink. Diese Wirkung trägt wesentlich dazu bei, Kollagenstrukturen vor Schäden zu schützen.6,7
Besonders förderlich für Kollagenstrukturen sind die blauen oder violetten Flavonoide – die Anthocyanidine und PCOs (kurz für Proanthocyanidin-Oligomere) –, die in Trauben, Heidelbeeren und vielen anderen Lebensmitteln vorkommen. Diese Flavonoide sind überdies in Kiefernrinden- und Traubenkernextrakt enthalten. Anthocyanine, PCOs und andere Flavonoide besitzen die einzigartige Fähigkeit, Kollagenfasern zu vernetzen, wodurch die natürliche Vernetzung des Kollagens verstärkt wird, das die sogenannte Kollagenmatrix des Bindegewebes (Grundsubstanz, Knorpel, Sehnen usw.) bildet. Zudem können sie die Zerstörung von Kollagenstrukturen durch Enzyme hemmen, die von den weißen Blutkörperchen bei Entzündungen freigesetzt werden. Flavonoide wirken außerdem antioxidativ.
Um die Zufuhr einer ausreichend hohen Menge an diesen förderlichen Flavonoiden sicherzustellen, empfiehlt es sich, mehr farbenfrohe Beeren und andere Früchte zu verzehren. Positiv auf das allgemeine Wohlbefinden kann sich auch die ergänzende Einnahme eines PCO-Extrakt wie etwa Traubenkern- oder Kiefernrindenextrakt in einer Dosierung von 50 bis 150 mg täglich auswirken.
Quellenangaben:
- Pérez-Sánchez A, Barrajón-Catalán E, Herranz-López M, Micol V. Nutraceuticals for Skin Care: A Comprehensive Review of Human Clinical Studies. Nutrients. 2018 Mar 24;10(4):403.
- Kim DU, Chung HC, Choi J, Sakai Y, Lee BY. Oral Intake of Low-Molecular-Weight Collagen Peptide Improves Hydration, Elasticity, and Wrinkling in Human Skin: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study. Nutrients. 2018 Jun 26;10(7):826.
- Evans M, Lewis ED, Zakaria N, Pelipyagina T, Guthrie N. A randomized, triple-blind, placebo-controlled, parallel study to evaluate the efficacy of a freshwater marine collagen on skin wrinkles and elasticity. J Cosmet Dermatol. 2021 Mar;20(3):825-834.
- Inoue, N., Sugihara, F. and Wang, X. Ingestion of bioactive collagen hydrolysates enhance facial skin moisture and elasticity and reduce facial ageing signs in a randomised double-blind placebo-controlled clinical study. J. Sci. Food Agric. 2016;96: 4077–4081.
- Barel A, Calomme M, Timchenko A, et al. Effect of oral intake of choline-stabilized orthosilicic acid on skin, nails and hair in women with photodamaged skin. Arch Dermatol Res. 2005;297(4):147-153.
- Farjadmand F, Karimpour-Razkenari E, Nabavi SM, et al. Plant Polyphenols: Natural and Potent UV-Protective Agents for the Prevention and Treatment of Skin Disorders. Mini Rev Med Chem. 2021;21(5):576-585.
- Lee JH, Park J, Shin DW. The Molecular Mechanism of Polyphenols with Anti-Aging Activity in Aged Human Dermal Fibroblasts. Molecules. 2022 Jul 7;27(14):4351.
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