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Fünf natürliche Nootropika zur Kognitionssteigerung

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Das Gehirn ist das höchstentwickelte Organ des Körpers. Es kann Informationen aufnehmen und verarbeiten, Milliarden von Berechnungen pro Sekunde anstellen, die alltäglichen Körperfunktionen und -bewegungen steuern, ohne aktiv darüber nachzudenken, und lebenslang Erinnerungen speichern, womit kein heutiger Computer mithalten kann.

Nootropika sind Nahrungsergänzungsmittel, die das Potenzial haben, die Gehirnleistung gesunder Personen zu steigern. Die Gehirngesundheit ist ein mehrdimensionales Konzept. Darunter versteht man die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern, zu lernen, zu spielen und einen klares und aktives Gedächtnis aufrechtzuerhalten.

Diese Art von Nahrungsergänzungsmitteln können gesunde kognitive Funktionen, das Gedächtnis, die Kreativität sowie die Motivation fördern. In jeder Lebensphase ist es wichtig, sich um diesen einzigartigen Supercomputer zu kümmern, über den Ihr Gehirn verfügt. Nootropika können sowohl die Software- als auch die Hardwareaspekte Ihres Gehirns unterstützen. Erwägen Sie die Einnahme dieser fünf Ergänzungsmittel, die die Leistungsfähigkeit Ihres Gehirns steigern.

1. Fischöl

Fischöl wird aus dem Gewebe fettreicher Fische gewonnen. Zu den wichtigsten gesundheitsfördernden Bestandteilen des Fischöls zählen Omega-3-Fettsäuren wie etwa Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Omega-3-Fettsäuren fördern das Wachstum, die Entwicklung sowie die Funktionen des Gehirns und reduzieren Verspannungen im Körper. Diese Öle werden als essenziell eingestuft, weil wir sie für unsere Entwicklung benötigen, unser Körper sie jedoch nicht selbst herstellen kann und wir sie daher aus unserer Nahrung beziehen müssen.

Omega-3-Fettsäuren besitzen das Potenzial, das Gehirn lebenslang zu fördern. Bei Grundschülern und Teenagern kann eine Nahrungsergänzung mit EPA und DHA positive Auswirkungen auf die Konzentration, Rechtschreibung und Aufmerksamkeit haben. Auch Hyperaktivitätssymptome könnten damit gelindert werden. Bei jungen Erwachsenen können EPA und DHA das emotionale Wohlbefinden in Balance halten. Im mittleren Alter hatte der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren in einer Dosis von 2200 mg pro Tag positive Auswirkungen auf die Fähigkeit, sich daran zu erinnern, wo sich bestimmte Gegenstände befinden, die man verlegt hat.

Bei älteren Erwachsenen kann der Konsum von 2400 mg EPA und DHA das Arbeitsgedächtnis verbessern. Aus allen diesen Befunden wurde ersichtlich, dass diejenigen Personen, die Omega-3-Fettsäuren verzehrten, eine höhere Membranfluidität aufwiesen und deren Gehirnzellen eine intakte Membran hatten. Dies ermöglichte eine bessere Übertragung von Gehirnimpulsen. Der Konsum von Omega-3-Fettsäuren (ebenfalls Antioxidantien) kann dazu beitragen, den oxidativen Stress zu reduzieren, dem viele unserer Zellen, insbesondere Gehirnzellen, während ihrer Lebensdauer ausgesetzt sind. Dieser Stress kann eine Vielzahl von Gehirnerkrankungen verursachen.

2. Resveratrol

Bei Resveratrol handelt es sich um eine Art Polyphenol, das unter anderem in Trauben und Rotwein enthalten ist. Es besitzt eine hohe antioxidative und entzündungshemmende Wirkung. Resveratrol schützt Pflanzen vor UV-Strahlung, chemischen Stressfaktoren sowie mikrobiellen Infektionen. Bei Menschen mit Gedächtnisstörungen haben Forscher ein hohes Maß an Entzündungen und reaktiven Sauerstoffspezies festgestellt. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung kann Resveratrol die Signalwege in der Entzündungskaskade des Körpers hemmen. Der regelmäßige Verzehr von resveratrolhaltigen Produkten kann daher dazu beitragen, einem Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten entgegenzuwirken.

In einer systemischen Überprüfung durch Cicero, Ruscica und Banach stellten die Forscher fest, dass der regelmäßige Verzehr von Resveratrol über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Wochen eine Verbesserung der Gehirnperfusion zeigte. Darunter versteht man den Durchfluss einer ausreichenden Menge an Blut zum Gehirn. Diese Funktion muss optimal sein, da sie die Versorgung des Gehirns mit Nährstoffen und Sauerstoff gewährleistet. Eine verminderte Gehirnperfusion aufgrund von Plaques in den Arterien, die das Gehirn versorgen, wurde mit einem raschen kognitiven Rückgang und Demenz in Verbindung gebracht. 

Zudem konnten die Forscher beobachten, dass der Konsum von Resveratrol über einen Zeitraum von 26 Wochen zu einer erhöhten kognitiven Leistung im Vergleich zu Personen, die ein Placebo erhielten, führte. Die Forscher fanden überdies heraus, dass der Verzehr von Resveratrol die Konnektivität des Gehirns mit anderen Körperteilen unterstützte und dessen Fähigkeit stärkte, Glukose – die Hauptbrennstoffquelle des Gehirns – zu nutzen.

3. Ginkgo biloba

Ginkgo-Extrakt wird aus den getrockneten Blättern des Ginkgo-Baumes gewonnen. Dieser Extrakt wird seit nahezu 5.000 Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung verschiedener Krankheiten verwendet. Studien haben gezeigt, dass der Konsum von 120 mg Ginkgo-Extrakt pro Tag bei gesunden Personen dazu beitragen kann, das Arbeitsgedächtnis sowie die Fähigkeit, Aufgaben zu erledigen, zu verbessern.

Es hat sich gezeigt, dass Ginkgo-Extrakt die Verbesserung des Gedächtnisses fördert. Dies ist seinen antioxidativen Eigenschaften zu verdanken, die möglicherweise neuroprotektive Wirkungen haben. Ginkgo-Extrakt kann eventuell die Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn erhöhen, die Informationen und Signale durch verschiedene Teile des Gehirns leiten.

In einer JAMA-Studie wurde beobachtet, dass Ginkgo Gehirnneuronen vor oxidativem Stress schützen und die Schädigung von Gehirnzellen verringern kann. Angesichts dieser Ergebnisse in Tiermodellen sollten Ärzte den Einsatz von Ginkgo erwägen, um bei Betroffenen einen weiteren kognitiven Rückgang zu verhindern.

4. Koffein

Koffein ist eine der am meisten konsumierten Substanzen (hauptsächlich in Form von Kaffee) weltweit. Nach Erdöl ist Kaffee das am zweithäufigsten gehandelte Gut der Welt. Diejenigen, die Koffein konsumieren, werden feststellen, dass eine der wichtigsten Wirkungen darin besteht, dass man sich wacher, stimulierter, agiler, wachsamer und vielleicht sogar intelligenter fühlt. Koffein gibt dem Konsumenten diesen Energieschub, da es eine ähnliche Struktur hat wie das hemmende Molekül, das den Rezeptoren im Körper signalisiert, sich auszuruhen. Wenn Koffein an diese Rezeptoren bindet, verhindert es, dass die Neuronen des Gehirns und andere Regulationssysteme ruhen. Dies führt dazu, dass man sich wach und voller Tatendrang fühlt.

Seien Sie mit dem Konsum vorsichtig und trinken Sie nicht mehr als 400 mg Koffein pro Tag – dies entspricht in etwa vier Tassen Kaffee. Zu viel kann Nervosität, Schlaflosigkeit und sogar Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) verursachen. Koffein ist jedoch nicht nur in Kaffee enthalten, sondern auch in SchokoladeTee und Energydrinks. Außerdem ist Koffein in Tablettenform erhältlich. Wie bei allen anderen Stoffen gilt es, den Konsum in Maßen zu halten, um von allen gesundheitlichen Vorteilen des Koffeins zu profitieren.

Benutzen Sie Koffein nicht als Schlafersatz, da ein Schlafmangel zu mehr Schäden führen kann, als die Vorteile von Koffein ausgleichen können. Bedenken Sie, was Sie in Ihren Kaffee oder Tee hineingeben, da die Zugabe von Zucker oder Sahne genauso ungesund ist wie das Trinken koffeinhaltiger Colagetränke. In diesen Formen ist der Konsum von Koffein eher kontraproduktiv. Vermeiden Sie den übermäßigen Konsum von Energydrinks, da diese tendenziell mehr Zucker als die empfohlene Tagesdosis enthalten.

5. Kreatin

Kreatin wird vom Körper unter Verwendung von Aminosäuren selbst hergestellt. Es gewann an Popularität, da es von Sportlern zur Leistungssteigerung verwendet wurde. Diese Leistungssteigerung wird dadurch bewirkt, dass Kreatin die Energieversorgung der Muskeln fördert. In mehreren In-vitro-Studien wurde gezeigt, dass Kreatin auch dann hilfreich sein kann, wenn das Gehirn einen erhöhten Energiebedarf hat, da es das Adenosintriphosphat (ATP), die Kraftquelle der Zellen, wieder auffüllt.

Es hat sich gezeigt, dass eine Nahrungsergänzung mit Kreatin bei gesunden Personen das Kurzzeitgedächtnis und die exekutiven Funktionen beim Denken unterstützt. Zu den weiteren festgestellten kognitiven Vorteilen von Kreatin zählen positive Auswirkungen auf die geistige Fitness, die Reaktionszeit und den Wortfluss. Es ist wichtig zu beachten, dass für diese Ergebnisse eine Kreatindosis von 5 Gramm pro Tag erforderlich war. Der Kreatinspiegel ist bei jedem unterschiedlich, da er von den Ernährungsgewohnheiten der jeweiligen Person abhängt. Es wurde beobachtet, dass der Kreatinspiegel im Körper von Vegetariern nach der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels deutlicher ansteigt, da der Nährstoff hauptsächlich in Fleisch und Fisch enthalten ist.

Egal, ob Sie ein Student oder ein Athlet sind, hart an der nächsten Beförderung arbeiten oder einfach nur versuchen, so lange wie möglich geistig fit zu bleiben – eine gesunde Ernährung in Kombination mit einem der oben genannten Nootropika könnte Ihnen dabei helfen, Ihr Ziel zu erreichen. Denken Sie jedoch nicht, dass Ihnen diese Nahrungsergänzungsmittel übermenschliche Fähigkeiten verleihen werden. Sie bieten möglicherweise einen Vorteil bei der Ausführung täglicher Aufgaben oder helfen Ihnen, sich häufiger daran zu erinnern, wo Sie zuletzt Ihre Schlüssel abgelegt haben.

Bevor Sie damit beginnen, Ihre kognitiven Fähigkeiten auszuweiten, sollten Sie sicherstellen, dass Sie genug Schlaf bekommen und sich nährstoffreich ernähren. Außerdem ist es wichtig, sich Stressbewältigungstechniken anzueignen und sich um das Wohlbefinden zu kümmern. Machen Sie sich bewusst, dass Sie bereits ein Nootropikum zu sich nehmen, wenn Sie morgens eine Tasse Tee oder Kaffee trinken. Wenn Sie also überlegen, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, sollten Sie dies vorab mit Ihrem Arzt besprechen. Falls Sie sich dazu entscheiden, mehrere Präparate regelmäßig einzunehmen, empfiehlt es sich, diese nach und nach in Ihren Nahrungsergänzungsmittelplan einzuführen und nicht mit allen auf einmal zu beginnen.

Quellen:

  1. Avgerinos KI, Spyrou N, Bougioukas KI, Kapogiannis D. Effects of creatine supplementation on cognitive function of healthy individuals: A systematic review of randomized controlled trials. Exp Gerontol. 2018;108:166-173. doi:10.1016/j.exger.2018.04.013
  2. Cicero AFG, Ruscica M, Banach M. Resveratrol and cognitive decline: a clinician perspective. Arch Med Sci. 2019;15(4):936-943. doi:10.5114/aoms.2019.85463
  3. Derbyshire E. Brain Health across the Lifespan: A Systematic Review on the Role of Omega-3 Fatty Acid Supplements. Nutrients. 2018;10(8):1094. Published 2018 Aug 15. doi:10.3390/nu10081094
  4. Oken BS, Storzbach DM, Kaye JA. The Efficacy of Ginkgo biloba on Cognitive Function in Alzheimer Disease. Arch Neurol. 1998;55(11):1409–1415. doi:10.1001/archneur.55.11.1409
  5. Silberstein RB, Pipingas A, Song J, Camfield DA, Nathan PJ, Stough C. Examining brain-cognition effects of ginkgo biloba extract: brain activation in the left temporal and left prefrontal cortex in an object working memory task. Evid Based Complement Alternat Med. 2011;2011:164139. doi:10.1155/2011/164139

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