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Wie Sie Windeldermatitis behandeln und vorbeugen

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Was ist Windeldermatitis?

Windeldermatitis, auch als Windelausschlag bezeichnet, ist eine Entzündung der Haut im Windelbereich. Die Erkrankung entsteht, wenn eine Windel, egal ob Einwegprodukt oder wiederverwendbar, Feuchtigkeit nicht wirksam absorbiert. Ist eine Windel vollgesaugt mit Urin, kann die Haut gereizt werden, da sie ständig feucht gehalten wird und in Kontakt mit aggressiven Substanzen wie Harnsäure ist. 

Eine Windeldermatitis wird oft mit Säuglingen in Verbindung gebracht, kann aber auch ältere Personen, Menschen mit schweren Erkrankungen und sogar Astronauten betreffen – prinzipiell also jeden Windelträger. Hautreizungen sind ein klassisches Beispiel für eine Kontaktdermatitis, bei der Entzündungen durch den direkten Kontakt mit reizenden Substanzen entstehen.

Wie häufig kommt ein Windelausschlag bei Kindern vor?

Windeldermatitis ist ein weit verbreitetes Phänomen, das eine bedeutende Zahl von Kindern betrifft. In früheren Zeiten, als es nur Stoffwindeln gab, kam die Windeldermatitis bei 30–75 % der Säuglinge vor. Mit dem Aufkommen der modernen Wegwerfwindeln, die Flüssigkeit wirksam absorbieren, hat diese Zahl etwas abgenommen. Dennoch betrifft die Windeldermatitis immer noch 15–55 % der Kinder, insbesondere im ersten Lebensjahr, wobei die höchste Inzidenz im Alter von 9–12 Monaten auftritt.

Ursachen der Windeldermatitis

Eine Windeldermatitis entsteht nicht nur durch den Hautkontakt mit Urin. Ein entscheidender Faktor ist der gleichzeitige Kontakt mit Urin und Stuhl. Vermischt sich Stuhl mit Urin, entsteht Ammoniak, wodurch sich das Risiko für Hautreizungen erhöht. Diese Wechselwirkung, kombiniert mit Enzymen und Gallensalzen, die in Stuhl enthalten sind, erhöht den pH-Wert der Haut und verschlimmert so die schädigenden Wirkungen von Lipase und Protease.

Symptome der Windeldermatitis

Mögliche Symptome der Windeldermatitis sind:

  • Rötungen und Schwellungen an Gesäß, Oberschenkeln und/oder Genitalien
  • Geschwüre, Blasen oder schuppende Haut
  • Unwohlsein, Schmerzen oder Juckreiz im betroffenen Bereich

Wie erfolgt die Diagnose?

Für die Diagnose einer Windeldermatitis sind in der Regel keine Tests oder Untersuchungen nötig. Zur Bestätigung der Diagnose stützen sich die Ärzte auf das charakteristische Erscheinungsbild des Ausschlags, seine Lage, das Alter des Kindes und die Nutzung von Windeln.

Faktoren, die eine Windeldermatitis begünstigen

Mehrere Faktoren können die Wahrscheinlichkeit einer Windeldermatitis erhöhen:

  • Empfindliche Haut: Die kindliche Haut ist oft noch nicht ausgereift und sensibler gegenüber Reizstoffen.
  • Unregelmäßiges Windelwechseln: Werden Windeln zu spät gewechselt, kann dies zu längerem Kontakt mit Feuchtigkeit führen.
  • Reibung: Windeln, die zu eng anliegen oder ungünstig befestigt sind, können Scheuerstellen entstehen lassen.
  • Durchfall: Ein unregelmäßiger Stuhlgang kann die Beschwerden verschlimmern.
  • Ernährungsumstellung: Durch die Einführung neuer Lebensmittel oder von Antibiotika kann sich die Stuhlkonsistenz verändern.
  • Hohe Temperaturen: Erhöhte Umgebungstemperaturen können den Feuchtigkeitsgehalt steigern.
  • Verwendung von Seife: Der übermäßige Gebrauch von Seife beim Reinigen kann die Haut reizen, insbesondere wenn sie nicht gründlich abgespült wird.

Behandlung von Windeldermatitis

Die Behandlung einer Windeldermatitis basiert auf fünf Schlüsselstrategien, die auf den betroffenen Bereich abzielen:

  1. Trockenheit: Halten Sie den Windelbereich trocken, um weiteren Reizungen vorzubeugen.
  2. Sauberkeit: Achten Sie darauf, den Bereich sauber zu halten, um den Kontakt mit reizenden Substanzen zu minimieren.
  3. Luft: Ermöglichen Sie der Haut, zu atmen, indem Sie Ihrem Kind windelfreie Zeiten gönnen.
  4. Minimierung von Verletzungen: Reduzieren Sie windelbedingte Reibungen und Reizungen.
  5. Medizinische Produkte: Verwenden Sie Mittel, die zur Behandlung von Windelausschlag geeignet sind.

Wirksame Behandlungsmethoden:

  • Steigen Sie auf Wegwerfwindeln um: Wenn Sie wiederverwendbare Windeln nutzen, sollten Sie möglicherweise auf vorübergehend auf Wegwerfwindeln umsteigen, bis der Ausschlag abheilt.
  • Sanfte Reinigung: Reinigen Sie den Windelbereich Ihres Kindes mit warmem Wasser und milder Seife – falls nötig, bei jedem Wickeln. Vermeiden Sie es, die Haut trockenzurubbeln; tupfen Sie sie stattdessen sanft trocken.
  • Tägliches Baden: Baden Sie Ihr Kind einmal pro Tag, um die Haut rein zu halten.
  • Verwenden Sie Feuchttücher für Babys: Wenn kein warmes Wasser zur Verfügung steht, verwenden Sie parfümfreie Feuchttücher für Babys oder spezielle Reinigungstücher.
  • Lassen Sie Luft an die Haut: Erlauben Ihrem Kind bei jedem Windelwechsel, ein paar Minuten nackt zu sein, damit Luft an die Haut gelangt.
  • Verwenden Sie ein Hautschutzmittel: Tragen Sie nach dem Reinigen und Trocknen eine Zinkoxid oder Vaseline enthaltende Salbe auf den betroffenen Bereich auf.
  • Verwenden Sie eine beruhigende Salbe oder Creme: Viele rezeptfreie Cremes oder Salben für Windelausschlag enthalten Zinkoxid in hohen Konzentrationen. Tragen Sie dies zuerst auf, gefolgt von einer dünnen Schicht Vaseline, um zu verhindern, dass die Windel anklebt.
  • Regelmäßig Wickeln: Wechseln Sie die Windel Ihres Kindes sofort nach jedem Stuhlgang und regelmäßig im Laufe des Tages, um Reizungen zu reduzieren.

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

In den meisten Fällen heilt die Windeldermatitis bei richtiger Pflege innerhalb weniger Tage aus. Sollten Sie jedoch innerhalb von 4–5 Tagen keine Besserung sehen oder sich die Beschwerden Ihres Kindes verschlimmern – etwa eine Erhöhung der Körpertemperatur oder eine Ausbreitung des Ausschlags über den Windelbereich hinaus –, sollten Sie zur weiteren Untersuchung und Behandlung Ihren Kinderarzt aufsuchen.

Fazit

Zur Linderung von Windeldermatitis ist es wichtig, auf die Gesundheit der Haut Ihres Babys zu achten. Wenn Sie diese Hinweise befolgen und die Ursachen für Windelausschlag besser verstehen, können Sie dafür sorgen, dass sich Ihr Kind wohlfühlt und keine Hautreizungen bekommt. Achten Sie stets auf Sauberkeit, Trockenheit und den Schutz der Haut, um Windeldermatitis wirksam vorzubeugen und zu lindern.

Quellenangaben: 

  1. Benitez A, Mendez MD. Diaper Dermatitis. PubMed. Published July 3, 2023. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK559067/
  2. Mayo Clinic. Diaper rash - Symptoms and causes. Mayo Clinic. Published 2018. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/diaper-rash/symptoms-causes/syc-20371636
  3. ‌Diaper rash - Diagnosis and treatment - Mayo Clinic. www.mayoclinic.org. Published July 1, 2022. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/diaper-rash/diagnosis-treatment/drc-20371641
  4. Diaper Dermatitis (Diaper Rash): Background, Pathophysiology, Etiology of Diaper Dermatitis. eMedicine. Published online June 26, 2021. https://emedicine.medscape.com/article/911985
  5. ‌Diaper Rash: Causes, Symptoms, Treatment & Prevention. Cleveland Clinic. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/11037-diaper-rash-diaper-dermatitis
  6. Polcari I. Common Diaper Rashes & Treatments. HealthyChildren.org. Published January 15, 2020. https://www.healthychildren.org/English/ages-stages/baby/diapers-clothing/Pages/Diaper-Rash.aspx

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